GisellasLyrischeSeiten
Lyrik aus meiner Feder
13.10.2016
Ode an den Wald
Glücksgefühle
erfüllen mein Herz,
wenn ich bei dir bin,
wenn ich das Rauschen
deiner Blätter höre,
den Wind spüre,
der deinen Duft
so würzig frisch
zu mir trägt,
der mich an Leib und Seele
zutiefst erquickt.
Auf deinen grünen Wegen
kann ich meine Gedanken
fließen lassen,
tief eintauchen
in die Vergangenheit,
Zwiesprache halten
mit all den Menschen,
die zärtlich ich einst liebte.
Du bist es, der mich tröstet,
mir Kraft gibt
für mein Leben
im Hier und Jetzt,
und für meine Zukunft,
die wie eine Sphinx
geheimnisvoll lächelnd
vor mir liegt.
Schild
an einem Baum in Madrid
„Ich bin die Wärme deines Herdes
an kalten Winterabenden,
ich bin der Schatten,
der dich vor der heißen Sommersonne
beschirmt.
Meine Früchte in belebenden Getränken
stillen deinen Durst auf deiner Reise.
Ich bin der Balken, der dein Haus hält,
die Tür deiner Heimstatt,
das Bett, in dem du liegst
und das Spant, das dein Boot trägt.
Ich bin der Griff deiner Harke,
das Holz deiner Wiege und
die Hülle deines Sarges“.
Copyright©2016 Gisela
Bradshaw
29.08.2016
Kennst du das Gefühl?
Kannst du dir vorstellen,
wie schön es wäre,
die Liebe zu treffen,
ganz per Zufall
im Zug
auf einer Reise,
zu der du aufgebrochen bist
irgendwohin?
Liebe, die dein Leben verzaubern,
es einzigartig machen würde.
Alles um dich herum
würde erglühen in hellem Glanz,
das Land
unter weiß blauem Sommerhimmel,
der Fluss, der glitzernd
wie tausend Diamanten
rauschend dem Meer entgegen eilt.
Kannst du dir vorstellen,
wie schön dies wär?
„Die wahre Liebe erwärmt gleich der
Sonne, soweit ihre Strahlen reichen,
und erhellt verklärt alles in
ihrem lauteren Glanz.“
Zitat von W. von Humboldt aus
„Sentenzen für eine Freundin“
Copyright ©August
2016 Gisela Bradshaw
30.07.2016
Der Weg der weißen Wolken
Ein Himmel,
der unendlich scheint,
hat sich geschmückt
über und über
mit Wolkenbildern,
die gebettet in zartem Blau,
in traumverlorener Gemächlichkeit
vorüberziehen.
Sie sind Kinder des Windes
der in grenzenloser Vielfältigkeit
sie erschafft,
die aber so vergänglich ist.
Gleicht nicht alles Leben
diesen Wolken,
die in weißer Pracht auftauchen und
innerhalb von kurzer Zeit
verschwunden sind?
Zitat von Johann Wolfgang von Goethe
1749-1832 aus seinem Gedicht:
„Gesang der Geister über dem
Wasser“
„Seele des Menschen
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!“
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!“
13.12.2015
Ein Falke im Nebel
Ein
Falke im Nebel
Unter
dem milden Licht
der
Wintersonne
fließen
Ströme
weißer
Nebelschwaden
wie
geschäumte Milch
hoch
vom Berg ins Tal,
schmiegen
sich
wie
von Zauberhand geleitet
den
Wegen an.
Hoch
oben
im
Azurblau des Himmels
hält
flügelschlagend
ein
kleiner Falke
Ausschau
nach Beute.
Wie
ein Stein
stürzt
er
wieder
und wieder
hinab
zum Grund,
bis
ihn das Weiß des Nebels
verschluckt.
12.11.2015
Sonnenfeuer
Sonnenfeuer
Und
wieder
taucht
die Sonne auf
wie
eine Feuerscheibe
rotgolden
glühend
am
tiefen Horizont,
wirft
ihr Licht auf die Stadt,
lässt
sie erblühen
in
leuchtendem Glanz.
Selbst
die alten Schlote
grauschwarz
umwogt
von
Qualm und Ruß
erscheinen
wie Paläste
aus
tausendundeiner Nacht.
Umwallt
vom sanften Sonnengold
stehen
sie
prunkvoll,
bizarr,
von
einer Schönheit,
die
mir fast den Atem nimmt.
Der
Himmel
weit
und friedvoll
in
hingehauchtem zarten Blau
errötet
langsam,
Stück
für Stück,
wie
das schöne Antlitz
einer
jungen Braut.
Ein
neuer Tag beginnt.
„…und
die Welt fängt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort“
Joseph
von Eichendorff
31.07.2015
Nur durch
dich
Nur durch
dich
ist das
Feuer meiner Phantasie
wieder
entfacht
und
magische Sätze
blitzen
wie Wetterleuchten
durch
meinen Sinn.
Zwischen
Tag und Traum
fließen
wieder meine Worte,
weil ich
jetzt weiß,
dass es
Dinge gibt
zwischen
Himmel und Erde,
die ich
mit dem Verstand
nicht
fassen kann.
„In uns
ist alles“ - Hölderlin
Copyright©2015
Gisela Bradshaw
Gefühl von Freiheit
Sonnenhimmel
gleißend
über grünem, weitem Land
und dunklen Wäldern
die undurchdringlich dicht
geheimnisvoll
ihre alten Lieder singen.
Zwei Falken
steigen auf,
hoch,
frei sind sie,
einsam.
Mein Blick begleitet sie
verliert sich
in blauer Unendlichkeit.
Zeit und Raum
scheinen zu verschmelzen
im hier und jetzt,
und meine Seele
fliegt
beschwingt und frei
den Falken nach.
»...und
die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort..»
Joseph
von Eichendorff
Mörschieder Burr, an einem einsamen
Sommertag Ende Juli 2015
Copyright©Gisela
Bradshaw
20.01.2015
Südwind
Südwind
Gern
würd ich
mit dem
Südwind fliegen,
an
seiner Seite
mich im
Blau des Himmels wiegen.
Über
endlose Weiten
würd
ich reisen,
und von
hoch oben
verzückt
der Erde
Schönheit preisen.
Wiesen
und Felder in leuchtendem Grün,
möcht
ich bestaunen,
Dörfer
und Städte mit Türmen
hoch und
kühn.
Hör ich
den Südwind raunen,
packt
mich die Sehnsucht
zu
fliegen mit ihm.
Zitat von John Muir
(1838 - 1914), schottischer
Erfinder, Schäfer, Naturforscher,
Entdecker, Schriftsteller, und
Umweltschützer
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Dieses
kleine Gedicht widme ich unserem lieben Vater,
der uns vor 11 Jahren,
am 21. Januar 2004, für immer
verlassen hat.
Copyright
©2015 Gisela Bradshaw
Idar,
21. Januar 2015
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