Auf der blaugrauen Kulisse Des östlichen Himmels kündigt er sich an, der neue helle Tag. Auf Feuerrössern in gleißendem Rot kommt er herbeigeeilt, die dunkle Nacht zu vertreiben und die Welt zu tauchen in ein Meer von Licht. Umjubelt vom süßen Lied einer frühen Vogelschar ergießen sich Kaskaden roter Glut über den Horizont, aus dem langsam wie ein gelb glühender Ball die Sonne steigt Der neue Tag ist da.
Wenn die Sonne golden sich ergießt und im Spiegel des stillen Flusses Berge und Wälder träumen in Farben unfassbar schön halte ich inne, überwältigt, sprachlos und von ganzem Herzen dankbar dem da oben, der mir solche Wunder schenkt.
Stoppelfelder goldgelb in der Sonne glänzend säumen meinen Weg. Vorbei an Apfelbäumchen geh ich, die Wind gebeugt stolz ihre roten Früchte tragen. Zwei junge Adler über mir spielen mit dem Abendwind stürzen sich mit heisrem Schrei tief hinab ins grüne Feld. Altweibersommer geht Gemächlich übers Land Legt zart Gespinst behutsam über mein Gesicht, schenkt mir verschwenderisch ein letzes Stückchen Sommer.
Ein letztes Mal lass’ ich erglühen Eure Welt in Rot und Gelb und goldnem Grün, denn wieder ist es Zeit zu gehen! Fest gepackt schon ist mein Bündel, mein Wanderstab blitzblank geputzt und auch die alten Stiefel. Bis zum Ende dieser Welt hab ich zu wandern, wo Mensch und Tier schon sehnlich auf mich warten. Abschied muss ich nehmen heut’ von Euch mit goldnem Licht auf Baum und Strauch und süßem Duft. der letzten roten Rosen.
Wie ein Komet in der Unendlichkeit des Alls von der Morgenröte bis zum Untergang des Mondes zieh’ ich meine Bahnen. In einem Meer von Einsamkeit, das mich zu verschlingen droht, schicke ich Signale aus, hinein in unbekannte Finsternis, hoffend, dass jemand meine Lichter blinken sieht. Irgendwo in den Weiten dieser schönen Welt muss er doch sein, der mir seine Hände reicht mich rettet wie eine Schiffbrüchige hilflos treibend in schwerer See.
Reise durch die Nacht Auf der Schwelle zum Schlaf halb eingefangen schon im Traum segle ich sanft getragen von Musik durch die sternenklare Nacht wie ein Schiff im Meer, das fast geräuschlos pflügend stetig durch die Wogen rauscht. Sanft hämmernde Rhythmen begleiten mich, monoton, süße Trance erzeugend, senken sich über mich wie ein Netz, fesseln mich, machen mich süchtig nach mehr von diesen Rhythmen, die synchron mit meinem Herzschlag, vorwärts strebend, ohne Anfang, ohne Ende sind. Im Pendel zwischen Traum und Wachsein fahre ich weiter durch die Nacht, lasse mich durchfließen willig, unersättlich von der wilden Süße der Musik.