Wie ein hoher, schlanker, weiß-schwarzer Mast schwankt die Birke vor meinem Fenster hin und her. Ihre von Blättern beraubten Äste sind geschmückt mit abertausend zu Eis gefrorenen Tropfen, die im kalten Licht des Morgens wie Diamanten funkeln. Winterblumen denke ich, und trotz Eis und Sturm zieht ein leichtes Frühlingsahnen hoffnungsfroh durch meinen Sinn.
Dichter Schnee
hat das Land verzaubert
in einen weißen Planeten der Stille
in klirrendem Eis.
Selbst die Vögel schweigen,
haben wohl vergesen
all ihre süßen Lieder.
Fern von dir
bin ich
ganz allein.
Nur deine Stimme
dringt ab und zu
von weither
an mein Ohr
bringt mit ihrem Klang
ein bisschen Trost und Wärme
in meine weiße Einsamkeit.
„In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich
ein lächelnder Morgen.“
Goldene Lichtkringel
tanzen vergnügt
koboldartig
auf und ab
im lichtgrünen Zelt
uralter Eichen über uns.
Warmer Sommerwind
streicht hautzart
über den See,
lässt seinen dunklen Spiegel
in konzentrischen Kreisen
sanft erzittern.
Kaskaden von Licht
ergießen sich übers Wasser
verwandeln es in einen Traum
aus Grün und Gold.
Zwei verliebte Entchen ziehen
leise quakend
Seit an Seit
gemächlich
ihre Runden,
bringen mit ihrem Geschnatter
Leben hinein
in dies stille Paradies.
Copyright Gisela Bradshaw
Maria Laach, im Juni 2010