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13.10.2007

Sonnenaufgang


Sonnenaufgang

Auf der blaugrauen Kulisse
Des östlichen Himmels
kündigt er sich an,
der neue helle Tag.
Auf Feuerrössern
in gleißendem Rot
kommt er herbeigeeilt,
die dunkle Nacht zu vertreiben
und die Welt zu tauchen
in ein Meer von Licht.
Umjubelt vom süßen Lied
einer frühen Vogelschar
ergießen sich Kaskaden roter Glut
über den Horizont,
aus dem langsam
wie ein gelb glühender Ball
die Sonne steigt
Der neue Tag ist da.

Copyright Gisela Bradshaw

Herbst am Fluß





Herbst am Fluss

Wenn die Sonne golden
sich ergießt
und im Spiegel des stillen Flusses
Berge und Wälder träumen
in Farben
unfassbar schön
halte ich inne,
überwältigt,
sprachlos
und von ganzem Herzen dankbar
dem da oben,
der mir solche Wunder schenkt.

Copyright Gisela Bradshaw

12.10.2007

Altweibersommer


Altweibersommer

Stoppelfelder
goldgelb
in der Sonne glänzend
säumen meinen Weg.
Vorbei an Apfelbäumchen
geh ich, die Wind gebeugt
stolz ihre roten Früchte tragen.
Zwei junge Adler über mir
spielen mit dem Abendwind
stürzen sich
mit heisrem Schrei
tief hinab ins grüne Feld.
Altweibersommer geht
Gemächlich übers Land
Legt zart Gespinst
behutsam über mein Gesicht,
schenkt mir
verschwenderisch
ein letzes Stückchen Sommer.

10.10.2007

Abschiedslied des Sommers


Abschiedslied des Sommers


Ein letztes Mal
lass’ ich erglühen Eure Welt
in Rot und Gelb
und goldnem Grün,
denn wieder ist es Zeit zu gehen!
Fest gepackt schon
ist mein Bündel,
mein Wanderstab blitzblank geputzt
und auch die alten Stiefel.
Bis zum Ende dieser Welt
hab ich zu wandern,
wo Mensch und Tier
schon sehnlich auf mich warten.
Abschied muss ich nehmen
heut’ von Euch
mit goldnem Licht
auf Baum und Strauch
und süßem Duft.
der letzten roten Rosen.


Wie ein Komet


Komet


Wie ein Komet
in der Unendlichkeit des Alls
von der Morgenröte
bis zum Untergang des Mondes
zieh’ ich meine Bahnen.
In einem Meer von Einsamkeit,
das mich zu verschlingen droht,
schicke ich Signale aus,
hinein in unbekannte Finsternis,
hoffend, dass jemand
meine Lichter blinken sieht.
Irgendwo in den Weiten
dieser schönen Welt
muss er doch sein,
der mir seine Hände reicht
mich rettet
wie eine Schiffbrüchige
hilflos treibend
in schwerer See.

Copyright Gisela Bradshaw




„In uns ist alles“ - Hölderlin

Reise durch die Nacht





Reise durch die Nacht

Auf der Schwelle zum Schlaf
halb eingefangen schon im Traum
segle ich
sanft getragen von Musik
durch die sternenklare Nacht
wie ein Schiff im Meer,
das fast geräuschlos pflügend
stetig durch die Wogen rauscht.
Sanft hämmernde Rhythmen
begleiten mich,
monoton,
süße Trance erzeugend,
senken sich über mich
wie ein Netz,
fesseln mich,
machen mich süchtig
nach mehr von diesen Rhythmen,
die synchron mit meinem Herzschlag,
vorwärts strebend,
ohne Anfang, ohne Ende sind.
Im Pendel zwischen Traum und Wachsein
fahre ich weiter durch die Nacht,
lasse mich durchfließen
willig,
unersättlich
von der wilden Süße der Musik.

Copyright Gisela Bradshaw