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10.12.2014

Hunderttausend Lichtjahre





Hunderttausend  Lichtjahre
entfernt
weit weg
vom rastlosen Hasten der Welt
ziehe ich
eingebettet in lautlose Einsamkeit
als verlorner Planet
durch des Universums kalte Welt.
Gedanken flattern
schemenhaft
durch meinen Kopf.
Erinnerungen
an längst vergangene Erdentage,
an Liebe,
Enttäuschung,
Trauer,
an Gefühle wie Vulkane,
die zu bändigen,
mir nicht gelang.
Zu leeren Worten
wurden sie,
ihr Feuer gelöscht
von kalten Stürmen des Lebens.
Gleichmütig
blick ich nun herab
von weit oben
auf eine Welt, die
lange schon
nicht mehr die Meine ist.


Denn der hat viel gewonnen, der das Leben verstehen kann, ohne zu trauern.“
Zitat von Hölderlin - „Reflexion“



Idar, 10. Dezember 2014
Copyright 2014 Gisela Bradshaw


01.06.2014

Tiefroter Klatschmohn





Tiefroter Klatschmohn


Tiefroter Klatschmohn
neben Kornblumen
in robustem Königsblau
wiegt sich grazil 
in des Sommers lauer Brise
Seit an Seit
mit Nektar-trunknen Pfauenaugen.
Fragile Schönheit
am Wegesrand,
Synonym für die Vergänglichkeit
des Seins.


Alles im Leben ist nur für eine Spanne der Zeit.“
Zitat von Theodor Storm


Idar, 1. Juni 2014
Copyright Gisela Bradshaw



09.05.2014

Und wieder











Und wieder......

Und wieder geht die Sonne auf
mit hellem Schein
bringt Licht und Leben
hinein
in aller Menschen Sein.

Doch nicht überall
auf dieser großen Welt
herrscht Sonnenschein.
Gewalt und Kriege
ziehen sengend übers Land
mit einer Wolke
von Schmerz und Tod
im blutigen Gefolge.

Noch immer geht die Sonne auf
auch in diesen schlimmen Zeiten
als hätt Vertrauen sie
und Hoffnung
in der Menschen guten Seiten. 


Copyright2014 Gisela Bradshaw
Im Mai 2014

08.03.2014

Einsamkeit



Einsamkeit

Ich sehe sie
in den Gesichter der Menschen,
die mir begegnen,
in dem Mann, der Tag für Tag
am gleichen Platz sitzend
mit leerem Blick die Wand anstarrt.
Ich spüre sie in der Frau,
die nach einem langen Leben
vergessen hat, wie sie heißt.
Wie ein Fieber
hat sie um sich gegriffen,
Land gewonnen
im Dasein vieler Menschen.



Ja, man mag tun, was man will, man ist doch im Grunde immer allein.“

Zitat von Anatole France „Die rote Lilie“

22.01.2014

Fernab


Fernab
der trostlos leeren
in Einsamkeit erstarrten Stadt
habe ich zu mir selbst gefunden.
Hier
unter dem Blau eines weiten Himmels
fühle ich, dass ich dass ich lebe,
hier
kann ich meine Gedanken fließen lassen.
mich erbauen
an der Schönheit von Wiesen und Feldern,
die sich als grüner
mit lichtgrauem Nebelschleiern
verwobener Teppich
vor meinen Augen entrollen,
bis die dunkle Silhouette schweigender Wälder
ihnen Einhalt gebietet.



"..was viel schöner ist als alles Denken und Urteilen: sich dem Leben der Natur nahen und still und stumm ihre Vorbereitungen mit ansehen und wie sie weiht und reinigt in feierlicher Stille.“

Zitat von B. von Arnim



Idar, 21.1.2014
Copyright Gisela Bradshaw