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01.01.2009

Ab und zu


Ab und zu

Ab und zu
gleite ich,
wie der Taucher in das Meer
einfach so ab,
in die Tiefe meines Selbst.
Unerreichbar werde ich
wie der Stern
am dunklen Abendhimmel.
Zurückgezogen wie die Schnecke
lebe ich,
lausche nur dem Schlage meines Herzens.
Ganz im Bann der Sanduhr
zähl’ ich die Körner,
die scheinbar endlos
lautlos,
in das Glas des Lebens
fallen.


Copyright Gisela Bradshaw

Lichtblick


Lichtblick

Ein kalter Abend
Senkt sich über die City,
über alle,
die gleichgültig,
stumm,
durch die Strassen hetzen.
Auf einmal ist er da:
jung und schön
kommt er,
strahlend lächelnd
auf uns zu,
mit blitzenden Augen
im bronzenen Gesicht.
Einer Heldensage entsprungen
scheint er,
in dieser grauen Masse,
Er geht vorbei
mit federndem Schritt,
als ob er tanzte,
ein kleines Lied summend.
Entschwunden ist er,
lächelnd,
für sich,
seine Liebste
für seine Leute zu Haus,
und vielleicht
auch für uns.
Sendbote war er
aus einem Land,
wo Thymian und
Limonen wachsen
und Wein tiefrot
in Karaffen funkelt.
Ein Lichtblick war er,
den Himmel aufgerissen hat er
in unserer öden Welt.

Abschied


Abschied

Am Ufer
des Atlantik sitzend,
mein Gesicht
der Sonne zugewandt,
nehme ich Abschied,
Abschied vom heißen Sommer,
vom Zauberland der Algarve.
Mit nicht enden wollender Kraft
rollen Wellen,
gekrönt von silbrig-weißem Schaum
an den Strand.
Warmer, weicher Sand
rieselt wie eine Liebkosung
sanft über mich hin,
wärmt meinen Körper
Es gibt nur noch mich,
das Meer
und diesen Augenblick:
ein kleines Stück
Unendlichkeit.