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18.12.2011

Gedanken am Meer




















Gedanken am Meer

In dieser kalten Zeit,
wenn das Grau des Himmels
das Tageslicht verschluckt und
Dämmerung die Welt umhüllt,
gehe in Gedanken ich zurück
an Orte, die viele Male ich
sonnentrunken
in der Hitze des Sommers liegen sah.
Das weite Meer
trank das Blau des Himmels
schien eins mit ihm zu werden.
Gedankenverloren
wanderte ich
über sonnendurchglühte Strände
einzigartig in ihrer weißen,
wellenumspülten Pracht,
spürte
den Wind
auf meiner Haut,
schmeckte
das Salz des Meers.
Bleiben
wollte ich so oft,
für immer,
den Hauch von Ewigkeit verspüren
im steten Spiele der Gezeiten,
wo es keinen Anfang
und kein Ende gibt.



«Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser,
Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind.«

Zitat von Johann Wolfgang von Goethe


«In Dingen, in Beziehungen, in Wissen findet man ein vorübergehendes Glück.
Was vorübergehend ist, das ist leidvoll, und nur mit der Entdeckung dessen,
was ohne Anfang und Ende ist, kommt eine zeitlose Ekstase. «

Zitat von Krishnamurti, Vollkommene Freiheit (Jiddu Krishnamurti: 12.5.1895
(Madanapalle in Indien) - 17.2.1986 (Ojai in Kalifornien)



copyright Gisela Bradshaw

25.11.2011

Der Weg




Der Weg

Du wirst noch da sein,
wenn ich schon längst gegangen bin.
Du wirst für immer da sein
und das warme Licht
der Sonne spüren,
den Regen,
wenn prasselnd er
kalt vom Himmel stürzt.
Weiche Kissen von Schnee
werden dich umhüllen
und sanft wärmen
in vielen langen Wintern.
Irgendwann
wird es für mich verklungen sein
das Lied des Waldes,
das ich so liebte,
wenn ich einsam wanderte
und außer dem Wind
nichts anderes hörte
als meine Schritte
in deinem Sand.


„und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort………“
Joseph von Eichendorff

18.11.2011

Melancholie




In diesen Tagen der Melancholie
waren Musik und Poesie
ein Anker, den ich warf
in die Tiefe meines Schmerzes.
Göttliche,
von Menschen geschaffene Sphärenklänge
entzückten meine Sinne,
wandelten meine Trauer um
in süßen Schmerz.
Tagores Sprache
voller Zauber
tröstete mein wundes Herz,
gab mir die Kraft
nicht noch weiter zu verzagen.
Selten hatte ich stärker gespürt,
dass ich lebte,
in diesen blauen Stunden
zwischen Tag und Traum.



»Das Herz erfriert, wenn es nicht liebt, und wenn es liebt verbrennt's.»

Zitat von Sandor Petöfi (ungarischer Dichter 1823 - 1849,)

16.11.2011

Manchmal





Manchmal
 in meinen Träumen
bin ich ein Planet,
der in der Unendlichkeit des Alls
einsam seine Kreise zieht
ein Planet,
zum Bersten gefüllt
mit Liebe,
Freude,
Wünschen
und vor allem Sehnsucht.
Sehnsucht,
die Zeit meines Lebens
nie versiegen wird,
weil ihre Kraft
Seit an Seit mit Hoffnung
unbezwingbar
und der Motor meines Lebens ist


"Nichts anderes als Planeten sind wir,
wir alle werden geboren, wachsen und vergehen."



Idar, im November 2011
Copyright Gisela Bradshaw

Afrika


Oft denke ich an Afrika,
dessen feine rote Erde sich als
zarter Schleier
meine Haut vergoldend
auf mich legte.
Der Fluss Shire
in lieblicher Schönheit
taucht auf
in meinen Träumen
gemächlich strömend
durch grünes Land
wie ein blaues Band
von irisierender,
trügerischer Pracht
mit all den Wesen,
wild und schön,
die in seinen Wassern
ihre Heimat haben;
gewaltige Hippos in zartrosé,
die in den warmen Fluten
träge in der Sonne dösen,
Krokodile,
die verwitterten Baumstämmen gleich
im Uferschlamm vergraben
gelangweilt
mit scharfem Zahn
auf fette Beute lauern.
Ich sehe den roten Ball der Sonne
langsam im Flusse versinken,
ein gleissend Feuerwerk,
alle Nuancen
der Farben Rot und Bleu durchlaufend,
schier endlos,
Stufe um um Stufe,
alles verklärend,
wie ein Schauspiel
gespielt auf einer der großen Bühnen dieser Welt.

„Die Welt ist ein Wunder“

08.11.2011

Wie ein Gemälde



Wie gemalt vom Pinsel
eines alten Meisters
eilt der Fluss
goldbraun
in der Sonne leuchtend
Leise murmelnd durchs Tal.
Behutsam
wie ein Jäger auf der Pirsch
lenke ich meine Schritte
durchs dichte Ufergestrüpp.
Aufgeschreckt
von meiner Nähe
entfliehen rauschend
zwei silberweiße Reiher,
unterbrechen
für einen Herzschlag lang
die Makellosigkeit
der Stille.


„…und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort….“
Zitat von Joseph von Eichendorff




Idar, im Oktober 2011
Copyright Gisela Bradshaw

Sommer und Herbst



Sommer und Herbst

An sonnentrunkene Tage
duftend
nach frischem Grün
und tausend bunten Blumen
dachte ich,
Als gedankenverloren
ich wanderte durchs herbstliche Land.
Dürre Blätter umschwebten mich
wie kleine bunte Schirme,
raschelten unter meinen Schritten.
Die Wälder standen
schweigend
prachtvoll glänzend
in Kupferrot,
sattem Gold
und tiefem Grün,
wie ein Gemälde,
dessen betörende Schönheit
mir den Atem nimmt.
Sommer und Herbst,
zwei Jahreszeiten,
die ich liebe
weil sie zusammengehören
wie du und ich
unauflöslich,
ewiglich.


»Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen,
der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen


Zitat von Johann Gottfried von Herder (1744-1803)

Idar, im November 2011

27.10.2011

Vorbei


Vorbei

Durch Landschaften
Von atemberaubender Schönheit
wanderten wir
Hand in Hand
durch Frühling, Sommer
Herbst und Winter,
stets in Gedanken
eng verbunden.
Es schien,
als sollten wir
für alle Zeit zusammen sein,
fern von allem,
das uns jemals hätte trennen können.
Unser Traum verwehte
wie Blütenstaub im Wind.
Was blieb
war Dein Bild in mir.


Copyright G. Bradshaw

13.10.2011

Am Sky River


Whispering Pines am Sky River

Das Lied
flüsternder Kiefern erklingt
aus Wäldern
unfassbar groß
in ihrer Unendlichkeit
mit glitzernden Seen,
die das Blau des Himmels trinken,
sich kräuseln
im warmen Wind
des verblühenden Sommers.
Ich werde eins
mit der atemlosen Stille,
die über allem liegt
und jäh unterbrochen wird
vom Schrei auffliegender Möwen
nur für einen Herzschlag lang
angesichts der
zeitlosen
immerwährenden
Einsamkeit
der kanadischen Wildnis.

Copyright Gisela Bradshaw

09.09.2011

Dies wunderschöne Land



Dies wunderschöne Land

Nie möchte ich missen
mein wunderschönes Land,
die Hügel,
Wiesen,
Felder
und inmitten dieser Herrlichkeit
des kleinen Flusses
silbern Band.
Ein Vogel möchte ich sein,
meine Flügel spannen
und hoch über allem
die ganze Schönheit
mit einem Blick umfangen.
Wie ein Stück von dir
Fühl ich mich,
trage dich in mir
als ob ich dich kannte
seit ewigen Zeiten schon.

„…warum liebt man die Heimat? Deswegen: das Brot schmeckt da besser, der Himmel ist höher, die Luft da ist würziger, die Stimmen schallen da kräftiger, der Boden begeht sich da leichter.“

Zitat von Bertholt Brecht, aus „Der kaukasische Kreidekreis“


Copyright Gisela Bradshaw
Idar, 8. September 2011-09-09




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24.08.2011

Immer wieder



Immer wieder

Immer wieder
zieht es mich
wie von magischen Händen gezogen
hinab zu ihm
dem kleinen Fluss
tief unten im Tal.
Schon von weit her
höre ich
sein jahrtausend altes Lied
verwoben mit dem Geflüster
des Winds in den Bäumen
geheimnisvoll
raunen
von alten Geschichten,
von Menschen,
längst vergangen,
die wie ich
dieses schöne Stückchen Erde liebten,
es bis hin zu ihrem letzten
Atemzug.
nicht wegdenken konnten
aus ihrem Leben


..“und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort..“
Joseph von Eichendorff


Copyright© Gisela Bradshaw
Idar, 19. August 2011

15.08.2011

Waldspaziergang


Waldspaziergang

Unter einem weit gespannten
blauen Himmelszelt
Vorbei
an Brombeerhecken
Dornig und dicht
Mit schwarzen
in der Sonne glänzenden Früchten
Laufe ich,
atme mit tiefen Zügen
die reine,
würzige Luft des Waldes.
Durch das Grün des Gezweigs leuchten
fröhlich bunt
die blitzblanken Häuschen
der nahen Stadt.
Drei Schmetterlinge
Tanzen mit sich
und dem Sommerwind
wie kleine weiße Segler
auf und ab gleitend
spielerisch,
federleicht,
In dieser grünen Einsamkeit
Fallen meine Sorgen ab von mir
alten, dürren Schalen gleich
und mein Herz fängt an
zu singen,
zu fliegen
mit dem Sommerwind,
wie ein zarter Schmetterling,
spielerisch und federleicht.



„Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie nicht erwartet.“
Von Saint-Exupéry in - Wind, Sand und Sterne –

„Es ist ein ungeheures Glück, wenn man fähig ist sich zu freuen.“
Zitat von George Bernard Shaw


Copyright© Gisela Bradshaw
Idar, den 14.08.2011



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09.08.2011

Damals





Damals

Damals
befand ich mich
mitten im Leben,
ohne zu wissen,
dass dies so war.
Bis eines Tages ich erwachte
wie aus einem langen,
bunten Traum
und fröstelnd zurückschaute
in vergangene Zeit,
die wie ein mächtiger Strom
mein Leben
Stück für Stück
mit sich gerissen hatte
und noch immer reißt,
nichts anderes zurücklassend
als ein Meer voll
bittersüßer Erinnerung.



Idar, 4. August 2011-08-09
Copyright© Gisela Bradshaw

12.06.2011

An manchen Tagen




An manchen Tagen

An manchen Tagen
ist der Himmel
wie ein Käfig
der mir die Luft zum Atmen nimmt.
Die ganze Welt,
mein Leben,
erscheinen mir trüb und leer
und dunkle Gedanken ziehen
wie Gewitterwolken
durch meinen Sinn.

Doch manchmal
ist der Himmel weit
wie das Meer
und in Gedanken segle ich davon
in einem Farbentraum
von Wolken
in bleu, rosé und hellem grau,
um voller Sehnsucht
zu erkunden
wohin wohl ihre Reise geht.





Copyright Gisela Bradshaw

23.04.2011

Der Winter ist gegangen



Mit stolzen starken Schritten
Ging er von dannen,
der lange kalte Winter,
machte Platz
für Blütenduft und laue Lüfte,
für den Frühling,
der uns aus den Häusern lockt,
uns Eis und Schnee der kalten Zeit
vergessen lässt.
So öffne dich,
mein tapferes Herz,
erfreue dich
an neuem Leben,
an Licht und Luft
und Seligkeit
an neuer Liebe,
lass dich fallen
tief
hinein
in ein Blütenmeer
von Glück.





"Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!"

Eduard Mörike

Copyright Gisela Bradshaw

Ein Hauch von Frühling



Ein Hauch von Frühling

Es ist nur ein kleiner Hauch
von Frühling,
der leise
durch den Äther weht.
Zartbegrünt
erwartungsvoll
tauchen die alten Weiden
ihr Geäst
tief in den Fluss,
der sonnentrunken
wie flüssig Silber
leise murmelnd
seine alten Lieder singt.


Die Nachtigall, sie war entfernt, -
Der Frühling lockt sie wieder; -
Was Neues hat sie nicht gelernt, -
Singt alte, liebe Lieder.“

Zitat von Johann Wolfgang Goethe

Copyright Gisela Bradshaw

08.04.2011

Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser..



...sagte schon damals Joh. Wolfgang Goethe...

20.03.2011

Die Kraft der Zeit

Die Kraft der Zeit

Unsichtbar,
unhörbar
Glitten die letzten Sekunden
des alten Jahres
In das Glas der ewigen Zeit.
Nur einen Lidschlag meiner Augen
bedurfte es, das alte zu beenden
und das neue zu beginnen.

So reihen sich
abertausend Sekunden aneinander,
wie unsichtbare Kämpfer,
bilden Legionen,
Bataillone,
stets bereit und stark
zum Kampf
gegen alles Irdische in unserer Welt.

Treiben lassen müssen wir uns
Hilflos ausgeliefert
dem Strom der Zeit
wie auf einem Floß,
das weggetragen
von der Kraft des Flusses
uns in größere, wildere Gewässer führt,
auf dieser Reise ohne Wiederkehr.


„Nutze die Zeit: sie entgleitet dir schnell mit stürmischen Schritten, keine die folgt, ist so gut, wie es die frühere war.“
Zitat von Ovid



Das Haus




Das Haus, in dem ich lebe,
ist gewirkt aus Blüten,
und Gestirne
sind die Fenster.
Seine Türen sind aus Wind,
mit dem ich fliege
leicht und frei
in eine Welt voll Wunder.
Ich habe dieses Haus gebaut
aus vielen bunten Träumen
und der Erinnerung.
Das sagtest Du.
Ach bau mir doch,
sprach ich zu Dir,
auch solch ein Haus
so wunderschön
aus Sonne,Mond und
Sternen,
damit ich mit Dir leben kann
in Deiner Welt voll Wunder.

Copyright Gisela Bradshaw


„Träume offenbaren verborgene Dinge, die in der Tiefe schlummern.“
Zitat von Ting Yao Kang

Vorliegendes Gedicht basiert auf einem Traum.