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25.11.2011

Der Weg




Der Weg

Du wirst noch da sein,
wenn ich schon längst gegangen bin.
Du wirst für immer da sein
und das warme Licht
der Sonne spüren,
den Regen,
wenn prasselnd er
kalt vom Himmel stürzt.
Weiche Kissen von Schnee
werden dich umhüllen
und sanft wärmen
in vielen langen Wintern.
Irgendwann
wird es für mich verklungen sein
das Lied des Waldes,
das ich so liebte,
wenn ich einsam wanderte
und außer dem Wind
nichts anderes hörte
als meine Schritte
in deinem Sand.


„und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort………“
Joseph von Eichendorff

18.11.2011

Melancholie




In diesen Tagen der Melancholie
waren Musik und Poesie
ein Anker, den ich warf
in die Tiefe meines Schmerzes.
Göttliche,
von Menschen geschaffene Sphärenklänge
entzückten meine Sinne,
wandelten meine Trauer um
in süßen Schmerz.
Tagores Sprache
voller Zauber
tröstete mein wundes Herz,
gab mir die Kraft
nicht noch weiter zu verzagen.
Selten hatte ich stärker gespürt,
dass ich lebte,
in diesen blauen Stunden
zwischen Tag und Traum.



»Das Herz erfriert, wenn es nicht liebt, und wenn es liebt verbrennt's.»

Zitat von Sandor Petöfi (ungarischer Dichter 1823 - 1849,)

16.11.2011

Manchmal





Manchmal
 in meinen Träumen
bin ich ein Planet,
der in der Unendlichkeit des Alls
einsam seine Kreise zieht
ein Planet,
zum Bersten gefüllt
mit Liebe,
Freude,
Wünschen
und vor allem Sehnsucht.
Sehnsucht,
die Zeit meines Lebens
nie versiegen wird,
weil ihre Kraft
Seit an Seit mit Hoffnung
unbezwingbar
und der Motor meines Lebens ist


"Nichts anderes als Planeten sind wir,
wir alle werden geboren, wachsen und vergehen."



Idar, im November 2011
Copyright Gisela Bradshaw

Afrika


Oft denke ich an Afrika,
dessen feine rote Erde sich als
zarter Schleier
meine Haut vergoldend
auf mich legte.
Der Fluss Shire
in lieblicher Schönheit
taucht auf
in meinen Träumen
gemächlich strömend
durch grünes Land
wie ein blaues Band
von irisierender,
trügerischer Pracht
mit all den Wesen,
wild und schön,
die in seinen Wassern
ihre Heimat haben;
gewaltige Hippos in zartrosé,
die in den warmen Fluten
träge in der Sonne dösen,
Krokodile,
die verwitterten Baumstämmen gleich
im Uferschlamm vergraben
gelangweilt
mit scharfem Zahn
auf fette Beute lauern.
Ich sehe den roten Ball der Sonne
langsam im Flusse versinken,
ein gleissend Feuerwerk,
alle Nuancen
der Farben Rot und Bleu durchlaufend,
schier endlos,
Stufe um um Stufe,
alles verklärend,
wie ein Schauspiel
gespielt auf einer der großen Bühnen dieser Welt.

„Die Welt ist ein Wunder“

08.11.2011

Wie ein Gemälde



Wie gemalt vom Pinsel
eines alten Meisters
eilt der Fluss
goldbraun
in der Sonne leuchtend
Leise murmelnd durchs Tal.
Behutsam
wie ein Jäger auf der Pirsch
lenke ich meine Schritte
durchs dichte Ufergestrüpp.
Aufgeschreckt
von meiner Nähe
entfliehen rauschend
zwei silberweiße Reiher,
unterbrechen
für einen Herzschlag lang
die Makellosigkeit
der Stille.


„…und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort….“
Zitat von Joseph von Eichendorff




Idar, im Oktober 2011
Copyright Gisela Bradshaw

Sommer und Herbst



Sommer und Herbst

An sonnentrunkene Tage
duftend
nach frischem Grün
und tausend bunten Blumen
dachte ich,
Als gedankenverloren
ich wanderte durchs herbstliche Land.
Dürre Blätter umschwebten mich
wie kleine bunte Schirme,
raschelten unter meinen Schritten.
Die Wälder standen
schweigend
prachtvoll glänzend
in Kupferrot,
sattem Gold
und tiefem Grün,
wie ein Gemälde,
dessen betörende Schönheit
mir den Atem nimmt.
Sommer und Herbst,
zwei Jahreszeiten,
die ich liebe
weil sie zusammengehören
wie du und ich
unauflöslich,
ewiglich.


»Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen,
der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen


Zitat von Johann Gottfried von Herder (1744-1803)

Idar, im November 2011