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25.01.2013

Winterzeit














Des Winters eis’ger Griff
hat Besitz genommen
vom weiten Land,
Feld und Flur gezwängt
in ein kaltes, weißes Hochzeitskleid
Die bleiche Sonne,
erschöpft von des Sommers roter Glut,
schickt zögerlich fahles Licht
durch der Wolken feuchtgraue Wand.
Eine Vogelscheuche auf scholligem Acker
zurückgeblieben aus  wärmeren Tagen
reckt ihre  Arme
schemenhaft gespenstisch
gen Himmel,
fleht, leise  klappernd in klirrender Kälte
die Hitze des Sommers herbei,
bittet demütig
um sanftere Abendwinde
für ihre morschen Glieder.
Ein Schwarm hungriger Raben
steigt, schwarzwolkig,
heiser krächzend,
hoch  in den endlosen Himmel,
entschwebt mit kräftigem Schlag,
dem einsamen Feldweg folgend,
der, im diffusen weißen Licht sich auflöst,
um im  Nirgendwo zu enden.
Dies ist die Zeit des Winters,
der mit eis’ger Hand
das Zepter schwingt
übers weite, weite Land.


„......und die Welt fängt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort“
Joseph von Eichendorff



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